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Migration und rascher Umweltwandel in Ghana und Indonesien

"Teile der Großstadt Semarang in Zentraljava stehen mehrfach im Jahr unter Wasser. Hier nutzen Kinder die entstehenden Gewässer zum Angeln. Werden Sie auch als Erwachsene hier bleiben?" "Teile der Großstadt Semarang in Zentraljava stehen mehrfach im Jahr unter Wasser. Hier nutzen Kinder die entstehenden Gewässer zum Angeln. Werden Sie auch als Erwachsene hier bleiben?" M. Lukas

VolkswagenStiftung fördert Projekt des Forschungszentrums Nachhaltigkeit der Uni Bremen

Der Klimawandel wird zukünftig starke Veränderungen in Küstengebieten hervorrufen. In einigen Regionen sind die Küstenbewohner bereits heute mit einem raschen Wandel der Umwelt konfrontiert – so an den Küsten von Ghana und Indonesien. Wie reagieren die betroffenen Menschen auf die Umweltveränderungen? Das artec|Forschungszentrum Nachhaltigkeit der Universität Bremen untersucht in einem Verbundprojekt mit dem Titel „New regional formations: rapid environmental change and migration in coastal regions of Ghana and Indonesia“ die Wechselbeziehungen von  Umweltveränderungen und Migration. Die VolkswagenStiftung fördert das Projekt in einem Umfang von 1,1 Mio. Euro als eines von vier Forschungsvorhaben der Förderlinie „Schlüsselthemen für Wissenschaft und Gesellschaft“. Neben dem artec sind daran das Bremer Leibniz Zentrum für Marine Tropenökologie (ZMT), die Freie Universität Berlin sowie das Kulturwissenschaftliche Institut in Essen (KWI) beteiligt.

 

Im Fokus des Vorhabens stehen zwei Regionen in Ghana und Indonesien, die schon seit einigen Jahrzehnten mit starken Veränderungen der Küstenmorphologie konfrontiert sind. Während in der Region Keta im Südosten Ghanas die Küste erodiert, senken sich Teile des Stadtgebiets von Semarang im Norden Javas in hohem Tempo ab. „In beiden Fällen haben wir es mit Prozessen zu tun, die in Form und Ausmaß schon heute mit den Entwicklungen vergleichbar sind, die im Kontext des Klimawandels für zahlreiche Küstenabschnitte rund um die Welt prognostiziert werden“, erläutert der Sprecher des Verbundes, Professor Michael Flitner von der Universität Bremen. „Gleichzeitig sind beide Regionen Teil dynamischer Migrationssysteme und fungieren sowohl als Ziel wie als Ausgangsort von regionalen und internationalen Migrationsbewegungen. Daher hoffen wir, hier einiges über die möglichen Zusammenhänge zwischen Umweltveränderungen und dem Wanderungsgeschehen lernen zu können.“

 

Das Projekt wird aus verschiedenen Blickwinkeln erforschen, wie die in den betroffenen Gebieten lebenden Menschen die Umweltveränderungen bewerten und diese in ihre Entscheidungen einbeziehen. Vor dem Hintergrund der jeweiligen physischen Veränderungen und der unterschiedlichen Risikokulturen untersuchen die Wissenschaftler ökonomische Anpassungsstrategien, Migrationsverläufe und den politischen Umgang mit den Veränderungen. „In diesen fünf Dimensionen sehen wir das Gerüst neuer regionaler Formationen“, erläutert der Bremer Projektkoordinator Johannes Herbeck, „und wir hoffen, damit ein besseres Verständnis davon zu gewinnen, wie soziale und natürliche Prozesse regional eingebettet sind.“ Das Vorhaben wird für die Dauer von drei Jahren gefördert und schließt Aufenthalte internationaler Gastwissenschaftler an den Universitäten in Bremen und Berlin ein.

Quelle: Universität Bremen

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